Dein Unternehmen rankt organisch auf Platz 1 für deinen Markennamen und trotzdem bietet jemand anderes auf deine Brand-Keywords in Google Ads. Oder du fragst dich selbst: Soll ich auf meinen eigenen Markennamen bieten? Oder sogar auf den meiner Konkurrenz?
Das Thema Brand Bidding sorgt regelmäßig für Diskussionen, sowohl unter Performance-Marketing-Profis als auch in der Rechtsabteilung. In diesem Artikel erklären wir:
• Was Brand Bidding eigentlich ist
• Welche Chancen und Risiken es birgt
• Ob du es selbst nutzen solltest
• Wie du dich vor fremdem Brand Bidding schützen kann
Was ist Brand Bidding?
Brand Bidding bezeichnet das Schalten von Google Ads auf markenbezogene Suchbegriffe, entweder auf die eigene Marke oder auf die eines Wettbewerbers.
Beispiele:
• Du bietest auf „Dein Unternehmen“ → eigenes Brand Bidding
• Du bietest auf „Mitbewerber GmbH“ → fremdes Brand Bidding
Besonders im Performance-Marketing ist Brand Bidding ein gängiges Mittel, um Conversions gezielt abzugreifen, denn: Wer nach einer Marke sucht, hat oft eine klare Kaufabsicht.
Warum bieten Unternehmen auf ihre eigene Marke?
Das wirkt auf den ersten Blick absurd: Warum für Klicks zahlen, wenn man doch sowieso auf Platz 1 rankt? Die Realität zeigt aber:
1. Konkurrenten bieten auf deinen Namen: Wenn du es nicht tust, steht über deinem organischen Ergebnis plötzlich ein Ad deiner Konkurrenz.
2. Mehr Platz, mehr Dominanz: Du kontrollierst die komplette Sichtbarkeit – Ads + organisches Ergebnis = doppelte Markenpräsenz.
3. Höhere CTR & Conversion Rate: Nutzer vertrauen Marken, die sichtbar, präsent und professionell auftreten, besonders bei Navigation-Suchen.
4. Messbarkeit & Kontrolle: Über Ads kannst du gezielt Angebote, USPs oder saisonale Aktionen promoten und den Erfolg direkt messen.
Wann lohnt sich Brand Bidding auf die eigene Marke?
Tipp: Der CPC für Brand-Kampagnen ist oft extrem günstig, weil Google die Relevanz deiner Seite zum Markennamen als hoch einstuft.
Szenario | Lohnt sich Brand Bidding? | Warum? |
---|---|---|
Deine Marke ist stark & etabliert | ✅ | Um Sichtbarkeit zu sichern und Angriffe abzuwehren |
Du hast viele Wettbewerber | ✅ | Um Markenschutz zu betreiben und Marktanteile zu halten |
Du hast ein knappes Budget | ❌/🔁 | Nur, wenn Wettbewerber aktiv bieten oder Launch läuft |
Du rankst nicht auf #1 (z. B. Trustpilot, Vergleichsportale) | ✅ | Um die Kontrolle über deine Markenanfrage zurückzuholen |
Und was ist mit fremdem Brand Bidding?
Das Bieten auf die Marken-Keywords anderer Unternehmen ist rechtlich heikel und strategisch nicht immer sinnvoll.
Google erlaubt fremdes Brand Bidding unter Einschränkungen: Du darfst auf fremde Markenbegriffe bieten, aber nicht im Anzeigentext verwenden, wenn diese rechtlich geschützt sind.
✅ Vorteile | ❌ Nachteile |
---|---|
• Du greifst gezielt User mit hoher Kaufabsicht ab • Du positionierst dich neben etablierten Marken • Du kannst gezielt Preisvergleiche oder USPs ausspielen |
• Rechtliches Risiko, wenn du geschützte Begriffe im Anzeigentext nutzt (Markenrecht!) • Schlechter Qualitätsfaktor → hohe CPCs • Reputationsschaden, wenn du „aggressiv“ wirkst • Du spielst auf fremdem Spielfeld – und bleibst ggf. unpassend |
Tipps zur eigenen Brand-Bidding-Strategie
1. Schalte gezielte Kampagnen für deine Marke
Nutze Anzeigenerweiterungen, Sitelinks und aktuelle Angebote. Achte auf Landingpages, die exakt zur Suchintention passen.
2. Überwache Wettbewerberaktivität
Tools wie SEMrush, Sistrix oder der Google Ads Auction Insights Report zeigen, wer auf deinen Namen bietet.
3. Nutze Markenbeschwerden bei Google
Wenn Konkurrenten deine Marke im Anzeigentext verwenden, kannst du bei Google eine Markenbeschwerde einreichen.
4. Verknüpfe Brand Bidding mit Remarketing
So sprichst du Markensuchende mehrfach an, z. B. mit personalisierten Folgeanzeigen auf YouTube oder im Displaynetzwerk.
Praxisbeispiel: Brand Bidding bei Launch & Aktionen
Ein E-Commerce-Händler führt eine neue Eigenmarke ein. Um die Brand zu etablieren und gegen Copycats abzusichern, startet er eine Ad-Kampagne auf den Markennamen.
Ergebnis:
• CTR bei über 25 %
• CPC unter 0,10 €
• Direkte Kontrolle über Werbeaussagen & Zielseite
Brand Bidding funktioniert hier nicht als Ersatz für organische Rankings, sondern als strategische Ergänzung.
Fazit: Lohnt sich Brand Bidding?
Ja, wenn du es richtig machst.
Für die eigene Marke ist Brand Bidding in vielen Fällen eine lohnende Investition in Markenschutz, Sichtbarkeit und Performance. Es ist vergleichsweise günstig und gibt dir Kontrolle über deinen Markenauftritt in den Google-SERPs.
Auf fremde Marken zu bieten, kann kurzfristig Reichweite bringen – ist aber nur sinnvoll, wenn du rechtlich sauber, strategisch durchdacht und mit Respekt vor dem Wettbewerb agierst.
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