Der 28. Juni 2025 ist der Stichtag für das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), aber kein Muss für barrierefreie Schriftarten. Doch eine nicht barrierefreie Schriftart kann die Teilhabe an digitalen Angeboten erschweren und genau das wollen wir, die StrategieSchmiede verhindern. Wie wir das tun, erfährst du in diesem Beitrag.
Stell dir vor, du möchtest online eine Anfrage stellen und musst für die Bestätigung, dass du ein Mensch und keine Maschine bist, eine Zahlen- und Buchstabenkombination eingeben. Oft kann man die Zahlen und Buchstaben kaum auseinanderhalten, wie beispielsweise ein O von einer Null (0) oder eine 1 von einem kleinen l. Für alle Menschen sollte es mehr Kapazität für das Verständnis des geschriebenen Inhalts geben.
Deshalb bewertet man die Lesbarkeit einer Schrift auf zwei Arten:
- Erkennbarkeit der Zeichen: Wie gut können einzelne Buchstaben und Wörter vom Auge des Lesers erfasst werden? (Englischer Fachbegriff: Legibility.)
- Gesamte Lesbarkeit: Wie einfach ist es, den Text insgesamt zu lesen und zu verstehen? (Englischer Fachbegriff: Readability.)
Schriftart für Barrierefreiheit
Um die Lesbarkeit signifikant zu verbessern, sollten barrierefreie Schriftarten gewählt werden oder zumindest barrierearme. Bei diesen drei Schriftarten kannst du Zahlen und Buchstaben ohne Hindernisse voneinander unterscheiden:
- Eine barrierefreie Schriftart, die jeder kennt, aber nur die wenigsten mögen, ist „Comic Sans“.
- Die Schriftart, die extra für einen besseren Lesefluss kreiert wurde, heißt „Lexand“.
- Das Braille Institute of America hat die Schriftart „Atkinson Hyperlegible“ extra entwickelt, damit Menschen mit Sehbehinderungen Buchstaben auch weiterhin klar voneinander trennen können.
Es gibt auch barrierefreie Schriftarten, die als Standard-Schriftarten bekannt sind und überall zur Verfügung stehen:
- Arial
- Calibri
- Century Gothic
- Georgia
- Helvetica
- Tahoma
- Times New Roman
- Verdana
Barrierefreie Schriftarten richtig einsetzen
Jede Schriftart bringt Vor- und Nachteile mit, die bei der Verwendung berücksichtigt werden müssen. Zum einen ist nicht nur die Wahl der Schriftart für eine bessere Lesbarkeit wichtig, sondern auch die Bildschirm-Auflösung, Schriftgröße, Zeilenabstand, Buchstaben-Abstand und die persönliche Wahrnehmung. Zum anderen aber auch die Anordnung des Textes und der Einsatz von Versalien.
Damit du weißt, wie man barrierefreie Schriftarten richtig anwendet, hier noch ein paar Beispiele:
- Setze deinen Text lieber linksbündig und du wirst selber feststellen, auch ohne Beeinträchtigungen, dass der Text flüssiger zu lesen ist als zentrierte.
- Textabsätze werden gerne durch Großschreibung hervorgehoben, doch Versalien erschweren das Lesen, weil die Großbuchstaben schlechter zu unterscheiden sind.
- Die Standard-Schriftart Times New Roman verbessert die Lesbarkeit durch ihre Serifen, jedoch sind diese nicht erkennbar, wenn die Schriftgröße nicht größer als 10 Punkt ist.
- Für eine bessere Lesbarkeit solltest du auch nicht zu viele Schriftarten vermischen. Hier ist weniger immer mehr.
- Es gibt Schriftarten, die von hause aus einen Kursiv-Schriftschnitt haben und nicht nur die Buchstaben schräg stellt. Vermeide kursiv, da die Lesbarkeit dadurch erschwert wird. Dasselbe gilt für gefettete Schrift, weniger ist mehr.
Gut zu wissen: Auch wenn die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) noch keine Vorgaben für die Schriftart macht, sollte die Darstellung jederzeit vom Leser anpassbar sein. Das gelingt mithilfe von Browser-Einstellung oder -PlugIns bei Firefox und Chrome. Dort können Änderungen an der Schriftart, Größe der Schrift und anderen visuellen Darstellungen vorgenommen werden.
Wenn du mehr zum Thema barrierefreie Schriftarten erfahren möchtest, kannst du dich für unser kostenloses Webinar anmelden oder uns per E-Mail kontakt@strategie-Schmiede schreiben.