E-Mail-Marketing ist einer der direktesten Kanäle zur Zielgruppe – aber nicht immer ein zugänglicher. Menschen mit Sehbehinderung, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Barrieren stoßen oft auf Hürden: winzige Schriftgrößen, unstrukturierte Layouts, fehlende Alternativtexte.
Spätestens mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) wird klar: Wer digital kommuniziert, muss für alle kommunizieren. Und das bedeutet auch: barrierefreie Newsletter.
In diesem Artikel zeigen wir dir, warum Barrierefreiheit im E-Mail-Marketing kein Nischenthema ist – sondern eine strategische Chance. Und wie du deine Mailings so gestaltest, dass sie alle erreichen. Im Kopf. Und im Herz.
Was bedeutet Barrierefreiheit im E-Mail-Marketing?
Barrierefreiheit bedeutet, dass Inhalte für alle Menschen zugänglich und nutzbar sind – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen. Im E-Mail-Marketing heißt das konkret:
- Texte sind gut lesbar – auch für Screenreader
- Farben haben ausreichend Kontrast
- Inhalte sind verständlich und klar strukturiert
- Navigation funktioniert per Tastatur oder Assistenzsoftware
- Bilder haben Alternativtexte
- E-Mails funktionieren auch ohne Grafiken
Ziel ist es, dass niemand ausgeschlossen wird – weder technisch noch inhaltlich.
Warum Barrierefreiheit jetzt relevant ist
📌 1. Rechtlicher Druck: Das BFSG kommt
Ab Juni 2025 gilt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz – auch für digitale Produkte und Dienstleistungen. Unternehmen sind dann verpflichtet, ihre digitalen Inhalte barrierefrei zu gestalten. Dazu zählen auch E-Mails, insbesondere wenn sie Teil des Kundenservice oder Verkaufsprozesses sind.
📌 2. Gesellschaftlicher Anspruch: Inklusion zählt
Barrierefreiheit ist nicht nur gesetzlich gefordert, sondern gesellschaftlich gewünscht. Wer seine Kommunikation für alle öffnet, zeigt Haltung, schafft Vertrauen – und stärkt seine Marke.
📌 3. Wirtschaftlicher Nutzen: Mehr Reichweite
Menschen mit Behinderungen machen in Deutschland rund 10 Millionen der Bevölkerung aus. Wer sie nicht erreicht, verschenkt Reichweite – und Potenzial.
Häufige Barrieren in Newslettern
Viele Newsletter scheitern an einfachen Dingen:
- 📉 Zu geringer Farbkontrast zwischen Text und Hintergrund
- 🔠 Schriftarten, die schlecht lesbar sind oder nicht skalieren
- 🖼️ Bilder ohne Alt-Texte
- 🧭 Mangelhafte Struktur (z. B. fehlende Überschriften)
- ⌨️ Inhalte, die nicht per Tastatur bedienbar sind
- 🧩 Layouts, die bei deaktivierten Bildern zerfallen
Die Folge: Menschen mit Einschränkungen können die Inhalte nicht erfassen oder nutzen – selbst wenn sie relevant wären.
8 konkrete Tipps für barrierefreie E-Mail-Kampagnen
✅ 1. Klare Struktur mit HTML-Standards
Nutze semantisches HTML mit klaren Absätzen, Listen und Überschriften (<h1>, <h2>, …), damit Screenreader Inhalte korrekt erfassen.
✅ 2. Alternativtexte für alle Bilder
Verwende präzise Alt-Texte, die den Inhalt oder Zweck des Bildes beschreiben. Vermeide leere Alt-Tags nur, wenn das Bild rein dekorativ ist.
✅ 3. Ausreichender Farbkontrast
Der Kontrast zwischen Text und Hintergrund sollte mindestens 4,5:1 betragen. Nutze Tools wie WebAIM oder Contrast Checker, um das zu prüfen.
✅ 4. Responsive & skalierbare Schrift
Verwende Websafe Fonts (z. B. Arial, Verdana) und setze Schriftgrößen in em oder %, damit sie sich anpassen lassen. Mindestens 14 px ist ein guter Richtwert.
✅ 5. Klare Sprache & verständliche Inhalte
Verzichte auf Fachjargon und komplexe Satzkonstruktionen. Schreibe aktiv, klar und auf den Punkt – das hilft nicht nur Menschen mit kognitiven Einschränkungen, sondern allen Leser*innen.
✅ 6. Fokus auf Tastaturbedienbarkeit
Interaktive Elemente (z. B. Buttons oder Links) sollten mit der Tabulator-Taste erreichbar sein. Vermeide rein grafische Navigation.
✅ 7. Teste deine Mailings mit Screenreadern
Tools wie NVDA (Windows) oder VoiceOver (Mac) helfen dir zu prüfen, ob deine Mails wirklich barrierefrei vorgelesen werden können.
✅ 8. Verzichte nicht auf den Plaintext-Teil
Viele Tools bieten die Option, zusätzlich eine Text-Version der Mail zu versenden. Sie ist schlicht – aber für manche Nutzer*innen essenziell.
Barrierefreiheit als Bestandteil deiner Markenkommunikation
Barrierefreie E-Mails sind kein technisches Extra, sondern ein Zeichen für Professionalität und Empathie. Wer Inklusion lebt, statt sie nur zu predigen, macht seine Marke glaubwürdig und zukunftsfähig.
Und das Beste: Barrierefreie Mails sind oft auch besser für alle – weil sie klarer, strukturierter und verständlicher sind. Ein Gewinn auf allen Ebenen.
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Barrierefreiheit ist kein Trend – sondern der neue Standard
Barrierefreie E-Mail-Kommunikation ist nicht „nice to have“, sondern ein Ausdruck von digitaler Verantwortung. Sie wird gesetzlich verpflichtend, gesellschaftlich eingefordert – und strategisch belohnt.
Also: Mach deine Mails fit für alle. Deine Marke wird es dir danken. Und deine Zielgruppe auch.